Derzeit befasst sich die Bundesregierung mit einer Reformierung des Sexualstrafrechts. Durch die im Referentenentwurf geplanten Änderungen des § 177 und 179 StGB (Sexuelle Nötigung/Vergewaltigung und sexueller Missbrauch) werden allerdings nur einige der vielfach angeprangerten Schutzlücken geschlossen. Das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung ist auch weiterhin nicht geschützt.
So ist es nach deutschem Recht bislang keine Straftat, wenn sexuelle Handlungen allein gegen den ausdrücklichen Willen einer Person begangen werden. Auch der von der Bunderegierung vorgelegte Gesetztesentwurf ändert nichts daran. Noch immer reicht eine klares Nein nicht aus! Weiterhin ist die zentrale Frage, ob die Betroffene sich körperlich zur Wehr gesetzt hat oder hätte wehren können.
Frauenhilfeeinrichtungen fordern daher eine umfassende Reformierung des Sexualstrafrechts – entsprechend der Instanbul-Konvention. Danach müssen die Staaten alle sexuellen Handlungen gegen den Willen der Betroffenen unter Strafe stellen.
Der Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe gründete nun gemeinsam mit anderen Frauenverbänden das Bündnis „Nein heißt Nein“, das sich mit einem offenen Brief an die Bundestagsabgeordneten zu einer großen Koalition für ein „Nein heißt Nein“ auffordert.
Auch der Verein Frauen helfen Frauen e.V. Dortmund schließt sich den Forderungen des Bündnisses an und zeichnete den offenen Brief. Wir denken, dass es für die in Dortmund lebenden Frauen und Männer sehr wichtig ist, dass der Bundestag aus dem Gesetzesentwurf noch ein Gesetz mit der Aussage „Nein heißt Nein“ macht!
Nähere Informationen zu dem Bündnis, den Forderungen sowie den offenen Brief an die Bundestagsabgeordneten finden Sie hier
Unter dem Motto: „Gesund und fit durch den Sommer“ kann das Dortmunder Frauenhaus Kindern und Jugendlichen, die mit ihren Müttern in das Frauenhaus flüchten mussten, in diesem Sommer ein besonderes Projekt anbieten. Ermöglicht wurde dies durch die Unterstützung des Zahnärztevereins. Viele Kinder kommen mit gesundheitlichen Problemen in das Frauenhaus. Sie hatten häufig wenig Gelegenheit, draußen zu spielen und sich sportlich zu betätigen. Auch gesunde Ernährung kam häufig zu kurz, da die Mütter aufgrund ihrer eigenen Belastung keine Aufmerksamkeit und kein Geld für das Zubereiten gesunder Mahlzeiten hatten. Die Zeit im Frauenhaus bietet nun die Möglichkeit für alle, neue Weichen zu stellen.
Zu dem sechswöchigen Programm gehören bewegungsreiche Ausflüge und gemeinsame Frühstücks- und Kochaktionen.
Der Verein „Frauen helfen Frauen e.V.“ bedankt sich herzlich für die nun schon wiederholte großzügige Unterstützung durch den Zahnärzteverein.
in fast 40 Jahren konnte das Frauenhaus Dortmund 4 887 Frauen und 4 605 Kindern Zuflucht und Unterstützung bei häuslicher Gewalt bieten. In dieser Zeit hat sich die Arbeit stetig weiterentwickelt. Immer neue gesellschaftliche Entwicklungen und Herausforderungen erforderten konzeptionelle Antworten. Das Dortmunder Frauenhaus hält 13 Plätze für Frauen plus 2 Notfallplätze bereit. Damit gehören wir in NRW zu den großen Häusern. Das Haus war 2016 zu 99% ausgelastet. Die Nachfrage nach Plätzen ist deutlich höher. Jeden Tag müssen wir Frauen, die in unserem Frauenhaus einen Platz suchen, absagen. Die Arbeit mit den Bewohnerinnen hat sich verändert. Viele Frauen haben langjährige Gewalterfahrungen und sind hoch traumatisiert. Viele kommen mit Multiproblemlagen, verfügen über mangelnde Deutschkenntnisse, sind überschuldet. Einige stammen aus Kriegsgebieten und flohen vor Gewalt und Armut. Mittlerweile bieten wir Frauen und Kindern ein differenziertes Hilfekonzept, das sich an traumapädagogischen Erkenntnissen orientiert. Gemeinsam mit Frauen und Kindern werden ressourcenorientiert und kultursensibel individuelle Lösungsansätze entwickelt. Auch die Kinder sind mehr in den Blick genommen. Die langfristigen Auswirkungen der erlebten Gewalt werden im Frauenhaus deutlich und müssen bearbeitet werden. Die neuen Förderungen der Landesregierung, vor allem die Bezuschussung einer zusätzlichen halben Fachkraftstelle, haben uns entlastet. Mittel für Sprachmittlung, Supervision und Fortbildung helfen, dass Spendenmittel nicht für diese Maßnahmen ausgegeben werden müssen.
Das Dortmunder Frauenhaus benötigt eine verlässliche Finanzierung.
Der Personalkostenzuschuss des Landes deckte 2016 nur 50% der 4 ½ Mitarbeiterinnenstellen. Um die Lücke zwischen den öffentlichen Mitteln von Kommune und Land und den tatsächlichen Kosten schließen zu können, sind immer größere Kraftanstrengungen nötig. Spenden müssen akquiriert, Stiftungsanträge gestellt und Verwendungsnachweise erstellt werden. Durch die unzureichende öffentliche Finanzierung entsteht ein sehr hoher Verwaltungsaufwand. Diese Zeit fehlt bei der Betreuung der Frauen und Kinder.
Das Dortmunder Frauenhaus benötigt eine bedarfsgerechte personelle Ausstattung für die Unterstützung der hoch belasteten Bewohnerinnen und ihrer Kinder. Der vom Ministerium vorgesehene Stellenschlüssel von 2 ½ Sozialarbeiterinnen, einer Erzieherin und einer freien Mitarbeiterin pro Frauenhaus entspricht in keiner Weise den Erfordernissen der Praxis. Die Begleitung der Frauen und Kinder während ihres Aufenthaltes ist vielschichtig und intensiv. Eine Gefährdungsanalyse muss bei jeder neuen Bewohnerin erfolgen. Psychosoziale Beratung, Krisenintervention, Beantragung von Hilfen, Erziehungsberatung, Begleitung zu Ärzten und Behörden erfordern viel Zeit. Die Kinder brauchen eigene Ansprechpartner und regelmäßige Betreuung. Auch die Angebote zur Stabilisierung nach traumapädagogischen Erkenntnissen und Gruppenangebote sind für eine nachhaltige Stärkung der Frauen und Kinder notwendig. Bei einigen Frauen müssen Sprachmittlerinnen einbezogen werden. Auch die Unterstützung bei der Einleitung weitergehender Hilfen wie Jugendhilfemaßnahmen nimmt zu. All dies ist für die Mitarbeiterinnen kaum zu bewältigen.
Das Dortmunder Frauenhaus benötigt die 24-stündige Anwesenheit einer Mitarbeiterin um die Sicherheit und Stabilität der Frauen und Kinder und eine fachlich adäquate Neuaufnahme jederzeit zu gewährleisten. Im Frauenhaus wohnen hoch gefährdete Frauen und ihre Kinder. Große Sicherheitslücken entstehen, wenn keine Mitarbeiterin vor Ort ist. In der Vergangenheit kam es durch das Betreten von Unbefugten in unser Haus wiederholt zu Gefährdungen von Bewohnerinnen und Kindern. Die Rufbereitschaft kann diese Sicherheitsprobleme nicht lösen. Darauf haben wir reagiert: Neben den baulichen Sicherungsmaßnahmen legen wir großen Wert auf lange Anwesenheitszeiten der Mitarbeiterinnen. In einer befristeten Modellphase, die nur durch eine einmalige Spende ermöglicht wird, haben wir seit 2013 das Konzept diesbezüglich geändert. Das Frauenhaus ist Mo – Fr von 8:00 bis 23:00 Uhr von Mitarbeiterinnen besetzt. Am Wochenende gibt es morgens und nachmittags jeweils 4 stündige niederschwellige Angebote. Dies erleichtert die hoch belasteten Bewohnerinnen und Kinder sehr. Durch die Anwesenheit einer Mitarbeiterin sind Frauen und Kinder deutlich sicherer.
Das Dortmunder Frauenhaus benötigt einen zusätzlichen Etat für die Erarbeitung neuer konzeptionelle Ansätze. In Dortmund besteht eine große Nachfrage nach Frauenhausplätzen. Es braucht neue Konzeptionen um allen Frauen eine angemessene Hilfe bieten zu können. Viele Frauen fallen mit ihren Kindern durch das Versorgungsnetz fällt. Dazu gehören u.a. Frauen mit prekärem Aufenthalt, suchterkrankte Frauen, Frauen mit älteren Jungen. Wir bitten Sie als zukünftige Landtagsabgeordnete dringend, sich für eine bessere Versorgung gewaltbetroffener Frauen und Kinder in NRW einzusetzen. Unterstützen Sie unser Anliegen nach einer bedarfsgerechten und langfristig gesicherten Frauenhausfinanzierung.
Wir sind sehr daran interessiert, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Auch das Frauenhaus Dortmund erhielt am 1.12.2017 von der NORDWEST Handel AG eine großzügige Spende von 5.000 €. Die Spende wird für ein Gruppenangebot für die Bewohnerinnen im Frauenhaus verwendet.
Die Spenden wurden überreicht von Herrn Bernhard Dressler , Vorstandsvorsitzender der NORDSWEST Handel AG (links) und Frau Lea Dommel (rechts) an die Dortmunder Einrichtungen: Kinderschutzbund, Frauenhaus und Elterntreff leukämie- und tumorerkrankter Kinder.
Zur Unterstützung des Frauenhauses und der Frauenberatungsstelle Dortmund gibt es wieder einen Waffelstand in der Küchenabteilung von Ikea in Dortmund- Oespel.
Wann: 08.12.2018 in der Zeit von 10.00 bis 19.00 Uhr
(oder so lange wie der Waffelteig reicht)
Wo: Borussiastraße 120 in 44149 Dortmund.
Sie finden den Waffelstand in der Küchenabteilung.