Anlässlich des Internationalen Tages zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen am 25.11. beteiligt sich die Frauenberatungsstelle Dortmund an der bundesweiten Aktion #verletzt des Bundesverbands der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe. Die Aktion macht auf die Auswirkungen von geschlechtsspezifischer Gewalt und die mangelnde politische Unterstützung für die Arbeit gegen Gewalt aufmerksam.
Die anhaltende Gewalt gegen Frauen, geschlechtsspezifische Gewalt, sexualisierte Gewalt, digitale Gewalt, Partnerschaftsgewalt, alltägliche Diskriminierung verletzt unzählige Menschen Tag für Tag. Die mangelnde politische Priorisierung des Problems verletzt nicht nur die Umsetzung der Istanbul-Konvention, sondern auch die Hoffnungen unzähliger Betroffener.
Die Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstelle Dortmund geben tagtäglich ihr Bestes, um der Gewalt entgegenzutreten, Betroffene zu unterstützen, Fachkräfte zu sensibilisieren, Prävention umzusetzen, Rechte einzufordern, Angehörige zu begleiten und die Folgen der Gewalt für die Gesellschaft zu reduzieren.
„Unser Anspruch, den wir an diese Arbeit haben, wird stetig verletzt: durch zu wenig Geld für unsere Angebote, durch bürokratische Hürden, durch betroffenenfeindliche Gesetze und diskriminierende Strukturen, durch mangelnde Priorisierung des Problems in der Politik“, so Claudia Ebbers.
Die gescheiterte Bundesregierung hatte in ihrem Koalitionsvertrag versprochen, die seit 2018 geltende Istanbul-Konvention umzusetzen, den Rahmen für Angebote des Unterstützungssystems erstmals bundesgesetzlich zu regeln und sie auszubauen. Dafür wollte der Bund in die Regelfinanzierung der Angebote einsteigen, das Vorhaben wurde unter dem Namen Gewalthilfegesetz bekannt. Das Gesetz wäre ein Meilenstein zur Umsetzung der Istanbul-Konvention und zur Absicherung und Stärkung der Unterstützung Betroffener. Durch das Aus der Regierung steht auch dieses Vorhaben nun wie viele andere vor dem Aus.
Martina Breuer fordert: „Das Gewalthilfegesetz muss dringend beschlossen werden. Wir brauchen jetzt eine fraktionsübergreifende Mehrheit des Bundestages und einen mutigen Bundesrat, der gewillt ist, geschlechtsspezifische Gewalt wirksam zu bekämpfen.”