Das Zuhause ist allzu oft kein sicherer Ort. Im Zuge der Isolation während der Corona-Krise und der dadurch entstehenden einengenden Situation steigt die Gefahr für Frauen, Kinder, Jugendliche und Menschen mit Behinderung in ihrem Umfeld mit häuslicher Gewalt konfrontiert zu sein.
Während das Gewaltrisiko steigt, fallen Verletzungen oder Unterstützungsbedarfe von Betroffenen weniger auf, wenn Betroffene nicht mehr in die Schule, zur Arbeit oder in den Sportverein gehen und persönliche Kontakte stark eingeschränkt sind. Für die, von Gewalt im direkten sozialen Umfeld Betroffenen, kann die aktuelle Situation bedeuten, Täter*innen ständig ausgeliefert zu sein.
Wir möchten Betroffene und Bezugspersonen ermutigen, sich Unterstützung bei sexualisierter oder häuslicher Gewalt zu suchen und damit nicht allein zu bleiben. Fachberatungsstellen und andere Hilfseinrichtungen sind auch weiterhin telefonisch und online erreichbar und unterstützen im Einzelfall.
Wir rufen zudem zu einer solidarischen Nachbarschaft auf! Es ist wichtig, nicht wegzuschauen, sondern Zivilcourage zu zeigen und Betroffenen Unterstützung anzubieten oder sich selbst über Hilfsangebote zu informieren. Auch Unterstützungspersonen können sich Hilfe holen und sich beraten lassen, wenn sie unsicher sind, wie sie Betroffene unterstützen können.
Die genannten Beratungsstellen arbeiten nach dem inklusiven Ansatz und sind teilweise barrierefrei zugänglich.
Beratungsstellen und Hilfsangebote bei häuslicher Gewalt:
- Frauenberatungsstelle Dortmund: 0231 521008; www.frauenberatungsstelle-dortmund.de
- Frauenhaus Dortmund: 0231 800081; www.frauenhaus-dortmund.de
- Überregional und rund um die Uhr: Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 08000 116 016; www.hilfetelefon.de
- Beratung für Männer, die Opfer häuslicher Gewalt sind: Ev. Beratungsstelle für Erziehungs-, Ehe- und Lebensfragen Dortmund: 0231 8494480
Beratung und Hilfeangebot für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsende und Eltern:
- Die Beratungsstellen in den Stadtbezirken, sowie die Erziehungsberatungsstellen des Jugendamts und freier Träger zu allen familiären Fragen sind unter der zentralen Telefonnummer 0231 50-23269 erreichbar. Weitere Informationen: unterberatungfuerjungemenschenundeltern.dortmund.de
- Jugendhilfedienste des Jugendamtes in den Stadtbezirken sind tagsüber zu erreichen unter der zentralen Telefonnummer: 0231 50-0 oder per E-Mail unter: JHD-Unterstuetzungsteam@stadtdo.de.
- In dringenden Fällen, die ein sofortiges Tätigwerden im Rahmen des Kinderschutzes erforderlich machen: Kinderschutz Notrufnummer des Jugendamtes Dortmund: 0231 50-12345
- Kinderschutz-Zentrum Dortmund: 0231 2064580; www.kinderschutzzentrum-dortmund.de
- Kinderschutzbund: 0231 8479780; www.dksb-do.de
Beratung und Unterstützung für Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen bzw. geschlechtlichen Identität (LSBT*IQ) häuslicher Gewalt ausgesetzt sind:
Junge LSBT*IQ, die nun aufgrund der Vorgaben aufgefordert sind, zu Hause zu bleiben, kann die Situation ebenfalls sehr belasten, vor allem wenn sie ungeoutet sind oder aber ihre Eltern die sexuelle Orientierung bzw. geschlechtliche Identität ihrer Kinder nicht akzeptieren.
- Jugendtreff- und Beratungsstelle Sunrise bietet telefonische Beratungen an: 0231 700 32 62, info@sunrise-dortmund.de
- Das Beratungsprojekt In&Out von Lambda bietet eine Chatberatung unter www.comingout.de
Weitere Informationen zum Dortmunder Runden Tisch gegen Häusliche Gewalt finden Sie hier .