Kampagne „Nein heißt Nein“ – Plakataktion
Die Frauenberatungsstelle Dortmund startet in Kooperation mit dem Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund eine großflächige Plakataktion an 45 Standorten in der Dortmunder Innenstadt. Damit soll ein klares Zeichen gegen sexualisierte Gewalt gesetzt und auf Hilfsangebote für Betroffene hingewiesen werden.
Die Aktion findet im Rahmen der Kampagne „nein heißt nein“ der Frauenberatungsstelle statt. Ab dem 28. Juni 2022 werden eine Woche lang große Plakate mit der Aufschrift „nein heißt nein – Die Schuld liegt allein beim Täter!“ zu sehen sein. Besonders wichtig ist es den Beraterinnen, Frauen die Schuldgefühle für die erlebte sexualisierte Gewalt zu nehmen. Denn noch immer existieren sogenannte Vergewaltigungsmythen, die Frauen eine Mitschuld an dem Geschehen geben. „Doch völlig unabhängig von Kleidung, Alter oder Verhalten der Frauen – die Schuld liegt allein beim Täter!“ sagt Franca Ziborowius, Mitarbeiterin der Frauenberatungsstelle Dortmund.
Mit der Plakataktion will die Frauenberatungsstelle Dortmund diese Botschaft noch stärker in die Öffentlichkeit bringen und zudem weiter für das Thema sexualisierte Gewalt sensibilisieren. Denn nach wie vor ist sexualisierte Gewalt gegen Frauen eines der größten gesellschaftlichen Probleme: Laut einer Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erlebt jede 7. Frau mindestens einmal in ihrem Leben strafrechtlich relevante sexualisierte Gewalt. 99% Prozent der Täter*innen sind männlich. Über die Hälfte der Frauen gaben den (Ex-)Partner als Täter an. „Das bedeutet auch, dass sexualisierte Gewalt dort passiert, wo sich die Frauen am sichersten fühlen sollten, wie zum Beispiel im eigenen Zuhause“ erklärt Franca Ziborowius.
Die Aktion findet in Kooperation mit dem Gleichstellungsbüro Dortmund statt. „Sexualisierte Gewalt ist ein Ausdruck patriarchaler Machtstrukturen. Es ist Aufgabe der Gesellschaft, diese Strukturen zu durchbrechen, hinzusehen und zu handeln! Ein Ansatzpunkt ist diese Plakatkampagne, die für das Thema Öffentlichkeit schaffen soll.“ so Maresa Feldmann, Gleichstellungsbeauftragte.
Die Plakate setzen ein klares Statement gegen die Verharmlosung solcher Taten. Zugleich möchte die Frauenberatungsstelle Dortmund betroffene Frauen ermutigen, sich in Fällen von sexualisierter Gewalt Hilfe zu suchen. „Wir als Frauenberatungsstelle stehen parteilich an der Seite der Frauen. Wir glauben ihnen und nehmen ihre Gefühle und Ängste ernst. Wir beraten unabhängig von einer Anzeigenstellung und entwickeln gemeinsam mit den Frauen passendende Handlungsmöglichkeiten“, sagt Claudia Ebbers, vom Leitungsteam der Frauenberatungsstelle.